Sonntag, Juli 02, 2006

Resumé.

Das Oliv-Feldgrün wird mich morgen zum letzten Mal zieren und mich in seinen martialischen Mantel hüllen. Es ist also an der Zeit (erst beim Schreiben dieser Standardphrase beginnt sich mir deren Bedeutung schwammig zu erschließen), eine Art Schlußstrich zu ziehen, einen Schlußstrich unter dieses halbe Jahr, ereignisreich und zugleich himmelschreiend ereignislos, sich Rechenschaft abzulegen darüber, was man unterlassen und was man getan:

Ich ließ nicht alles an mir unbemerkt vorbeiziehen.
Ich ließ zuvieles an mir unbemerkt vorbeiziehen.
Ich verschloß die Augen.
Ich öffnete die Augen.
Ich verschloß oder öffnete die Augen zu oft im falschen Moment ("Moment" zu deuten in seiner urspünglichen Wortbedeutung).
Ich wurde eins mit einem Bild, und ent-zweite mich damit mit der Welt.`
Ich zählte die Tage, und unsere Zeit, ungezählt neigte sich dem Ende zu.
Ich ließ mich treiben.
Ich ließ mich vertreiben.
Ich kämpfte auf verlorenem Posten.
Ich werde weitergegangen sein.