Donnerstag, Juli 20, 2006

Karthago und Notebook.

Einmal mehr ein EDV-Problem, das mir - es handle sich um ein Problem mit einer "Lizenzierung" - regelmäßigen Internetzugang verwehrt. Ich füge mich darein, sehe sogar das Positivum, daß mir so mehr Zeit zum Lesen bliebe (in der Tat, Virginia Woolfs "Orlando" für meine Verhältnisse und dafür, daß es ein englischer Text war, schnell gelesen; A. Heuß' "Römische Geschichte" auch in relativ schnellem Tempo gelesen und schon bei den Ostkriegen des 2. vorchristlichen Jahrhunderts, und auch bei der Zerstörung Karthagos). Ganz abgesehen, daß ich mir Cato maior mit seinem kategorischen "ceterum censeo ...", das er, so die Überlieferung, an jede seiner Wortmeldungen, gleich zu welchem Thema, anschloß, ziemlich lästig und lächerlich vorstelle (nach dem Motto:" [...] deshalb bin ich dafür, daß öffentliche Toiletten zweimal wöchentlich gereinigt werden ... ähm, und bevor ich's vergesse: Karthago sollten wir auch 'mal zerstören! [daß die Übersetzung so nicht ganz stimmt, weiß ich]). Immerhin eine interessante Parallele zur Gegenwart: Einerseits panische Angst, die fast schon in's Lächerliche mündet, vor etwas, das ohnehin schon zu Boden liegt oder sich langsam wieder sammelt, andererseits (im Falle Karthagos: Vertrags-)Bestimmungen, die den Gegner knebeln und ohnehin schon völlig dem Gegenüber und seiner Willkür ausliefern. Daß die Römer zur endlichen Zerstörung der nordafrikanischen Handelsstadt die og. iusta causa abwarteten, ist Détail am Rande.