Betrachtungen eines Antipolitischen
Thomas-Mann-Kennern mag dieser Titel mitunter nicht unbekannt sein (Betrachtungen eines Unpolitischen, 1918) und umso angebrachter scheint es mir daher, auf das Präfix "anti-" aufmerksam zu machen, das für mich das bedeutet, was ich in diesem Eintrag näher ausführen möchte: nicht "un-"politisch im Sinne des sich besaufenden Desinteresses an allem, was über den Krügerlrand hinausgeht, und der aus dem Konsum von sieben Krügeln resultierenden Stammtischrhethorik; "un-"politisch auch nicht im Sinne eines Thomas Mann, sich, gleichwohl einer der herausragendsten deutschsprachigen Literaten, im Preis der "humanen" Demokratie ergehend und gegen Ende seiner Tage der Meinung, jeder vernünftige Mensch müsse "gemäßigter Sozialist" sein; "anti-"politisch jedoch im freiheitlichen Sinne, der Verachtung und Verdammung all dessen, welches das Kollektiv über das Individuum stellt; all dessen, welches den von F. A. von Hayek postulierten Unterschied zwischen Makro- und Mikrokosmos verkennt; all der Berufspolitiker, die im Stimmenrausch der berauschten plebs schier
unermüdlich das Sozialste des Sozialen in ihre Bierkrüge schenkt. Kurzum: der Politik im kontinentaleuropäischen Sinne, die, sei es im spätrepublikanischen und kaiserlichen Rom, im Frankreich des Absolutismus, im Operettenstaat einer k.u.k.-Monarchie, im stechschrittbesäten Deutschland und auch im sozialsozialen, umweltfreundlichen, mulitkulturellen, demokratischen, liberalen Europa, nie eine freiheitliche war und ist.
Freiheit also. Freiheit - ein Begriff, mit dem die Wilhelms, die Hitlers, die Schröders (seltsam: allesamt Deutsche?!), die Jakobiner, die Napoléons, die de Gaulles und Chiracs (seltsam: allesamt Franzosen?!) der Menscheitsgeschichte ihr Schindluder getrieben haben. Die etwas ermüdende und trockene Debatte über die Definition des Wortes "Freiheit", wie sie die europäische Geistesgeschichte seit Jahrtausenden durchzieht, wird im folgenden unerwähnt bleiben, indes bringe ich meine Definition des Wortes "Freiheit" auf's Tapet: Mein Leben leben und beenden zu können, wie Mir es beliebt; wie Mir es beliebt zu handeln, auch ohne Rücksicht auf irgendeine Mehrheitsmeinung; schaffen zu können, dafür die Verantwortung zu tragen, mich nicht vor irgendeinem Leviathanischen Ungetüm rechtfertigen zu müssen.
Staat und Politik sind mir daher zutiefst verhaßt, mir Ungetüme, die ihre Greifarme unermüdlich auszubreiten suchen, die, um den von mir bereits wage formulierten Mythos des Ikaros weiterzuspinnen, den Ikaros am Fluge hindern. Politik im besonderen ist mir ein Kasperltheater mit in der Regel durchschnittlichen Acteuren, deren Reigen nur selten von Männern mit Unterhaltungsformat wie einem Jörg Haider oder Andreas Mölzer unterbrochen wird, lachhafter Hahnenkampf, der olympiadenweise seinen Höhepunkt erreicht.
"Nennen Sie doch Alternativen?" - damit pflegen die Einwände der Sklaven des status quo ihren Anfang zu nehmen. Nun, diesen Einwänden soll entgegnet werden, nicht jedoch in diesem Beitrag.
unermüdlich das Sozialste des Sozialen in ihre Bierkrüge schenkt. Kurzum: der Politik im kontinentaleuropäischen Sinne, die, sei es im spätrepublikanischen und kaiserlichen Rom, im Frankreich des Absolutismus, im Operettenstaat einer k.u.k.-Monarchie, im stechschrittbesäten Deutschland und auch im sozialsozialen, umweltfreundlichen, mulitkulturellen, demokratischen, liberalen Europa, nie eine freiheitliche war und ist.
Freiheit also. Freiheit - ein Begriff, mit dem die Wilhelms, die Hitlers, die Schröders (seltsam: allesamt Deutsche?!), die Jakobiner, die Napoléons, die de Gaulles und Chiracs (seltsam: allesamt Franzosen?!) der Menscheitsgeschichte ihr Schindluder getrieben haben. Die etwas ermüdende und trockene Debatte über die Definition des Wortes "Freiheit", wie sie die europäische Geistesgeschichte seit Jahrtausenden durchzieht, wird im folgenden unerwähnt bleiben, indes bringe ich meine Definition des Wortes "Freiheit" auf's Tapet: Mein Leben leben und beenden zu können, wie Mir es beliebt; wie Mir es beliebt zu handeln, auch ohne Rücksicht auf irgendeine Mehrheitsmeinung; schaffen zu können, dafür die Verantwortung zu tragen, mich nicht vor irgendeinem Leviathanischen Ungetüm rechtfertigen zu müssen.
Staat und Politik sind mir daher zutiefst verhaßt, mir Ungetüme, die ihre Greifarme unermüdlich auszubreiten suchen, die, um den von mir bereits wage formulierten Mythos des Ikaros weiterzuspinnen, den Ikaros am Fluge hindern. Politik im besonderen ist mir ein Kasperltheater mit in der Regel durchschnittlichen Acteuren, deren Reigen nur selten von Männern mit Unterhaltungsformat wie einem Jörg Haider oder Andreas Mölzer unterbrochen wird, lachhafter Hahnenkampf, der olympiadenweise seinen Höhepunkt erreicht.
"Nennen Sie doch Alternativen?" - damit pflegen die Einwände der Sklaven des status quo ihren Anfang zu nehmen. Nun, diesen Einwänden soll entgegnet werden, nicht jedoch in diesem Beitrag.
3 Comments:
Schöner Beitrag, den ich erst heute, mit zweiwöchiger Verspätung, abrufen konnte, obwohl ich dein Quasi-Diarium fast täglich aufsuche.
Dem Problem der Freiheitsdefinition gehst du galant aus dem Wege, indem du eine Umschreibung der Definition vorziehst. ;)
Der Haken ist, daß ich den Beitrag als Draft abgespeichert habe und das blogspot-Programm das Datum des Erstellen des Entwurfes als Erscheinungsdatum angibt.
Damit hast du mich in der Tat ausgetrickst.
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