Dienstag, April 11, 2006

Schubert und Stumpfsinn.

Seit mehr als einem Monat keinen Eintrag im virtuellen Diarium; seit fast einem halben Jahr kein Eintrag im papiernen. An's Ohr hämmern mir Schubert-Lieder, galoppiert der Vater mit seinem Kind, fällt der gold'ne Becher des Königs in Thule, seufzt der Wandrer sein Nachtlied, während ich, Wandrer, Wallfahrer ohne Ziel, wandle durch Zeitgebirge, hinter ihnen sich verbergend die Augenblicke jenes beseelenden Sonnenstrahls, verkriechend die Ehrfurcht vor jenem homerischen Windstreifen an jenem Tag, da ... . Das Zeitgefühl, stundengefesselt, löst sich, Wochen, Monaten gegenübergestellt, auf.
Immer der, der mit der Frage nach dem eigenen Wohlbefinden, nach eventuell vorhandenen persönlichen Problemen konfrontiert sich sieht, erstere mit einem Schulterzucken, die zweite mit einem "Ja." beantwortet. Jede Kleinigkeit scheint mir ein Angriff gegen mich: die schlecht abbrennende Zigarre, der regelmäßig unregelmäßig abstürzende Computer, ein schriller Laut, der Wassertropfen an der falschen Stelle. Und siehe, die Ausdauer, einen längeren, zusammenhängenden Text zu verfassen, sie also ist vorerst dahin.