Betrachtungen eines Antipolitischen
unermüdlich das Sozialste des Sozialen in ihre Bierkrüge schenkt. Kurzum: der Politik im kontinentaleuropäischen Sinne, die, sei es im spätrepublikanischen und kaiserlichen Rom, im Frankreich des Absolutismus, im Operettenstaat einer k.u.k.-Monarchie, im stechschrittbesäten Deutschland und auch im sozialsozialen, umweltfreundlichen, mulitkulturellen, demokratischen, liberalen Europa, nie eine freiheitliche war und ist.
Freiheit also. Freiheit - ein Begriff, mit dem die Wilhelms, die Hitlers, die Schröders (seltsam: allesamt Deutsche?!), die Jakobiner, die Napoléons, die de Gaulles und Chiracs (seltsam: allesamt Franzosen?!) der Menscheitsgeschichte ihr Schindluder getrieben haben. Die etwas ermüdende und trockene Debatte über die Definition des Wortes "Freiheit", wie sie die europäische Geistesgeschichte seit Jahrtausenden durchzieht, wird im folgenden unerwähnt bleiben, indes bringe ich meine Definition des Wortes "Freiheit" auf's Tapet: Mein Leben leben und beenden zu können, wie Mir es beliebt; wie Mir es beliebt zu handeln, auch ohne Rücksicht auf irgendeine Mehrheitsmeinung; schaffen zu können, dafür die Verantwortung zu tragen, mich nicht vor irgendeinem Leviathanischen Ungetüm rechtfertigen zu müssen.
Staat und Politik sind mir daher zutiefst verhaßt, mir Ungetüme, die ihre Greifarme unermüdlich auszubreiten suchen, die, um den von mir bereits wage formulierten Mythos des Ikaros weiterzuspinnen, den Ikaros am Fluge hindern. Politik im besonderen ist mir ein Kasperltheater mit in der Regel durchschnittlichen Acteuren, deren Reigen nur selten von Männern mit Unterhaltungsformat wie einem Jörg Haider oder Andreas Mölzer unterbrochen wird, lachhafter Hahnenkampf, der olympiadenweise seinen Höhepunkt erreicht.
"Nennen Sie doch Alternativen?" - damit pflegen die Einwände der Sklaven des status quo ihren Anfang zu nehmen. Nun, diesen Einwänden soll entgegnet werden, nicht jedoch in diesem Beitrag.